Stadtschleuse Kassel
Generalplanung mit Modellcharakter: Aus Sicherheitsgründen war die Kasseler Stadtschleuse mehr als 5 Jahre gesperrt, bevor mit dem Neubau begonnen wurde. Mit der feierlichen Eröffnung der neuen Schleuse im Juni 2023 ist die Fulda wieder durchgängig befahrbar. Die alte Schleusenkammer aus dem Jahr 1913 wurde leergepumpt und diente als Baugrube für die neue Stahlbeton-Schleuse. Diese ist mit etwa 35 mal 7 m deutlich kleiner und passt sich damit an die Dimensionen der benachbarten Schleusen an.
Die neue Schleuse ist mit Schlagtoren und einer einfachen, nutzerbedienten Steuerung sowie ergänzender Fernüberwachung aus der Leitzentrale KASSELWASSER ausgestattet. Zu den besonderen Herausforderungen zählen in diesem Projekt die Denkmalschutzanforderungen, die schwierigen Zufahrtsbedingungen zum Baufeld sowie die Überlegungen zur Querung des Baufeldes durch Wassersportler während der Bauphase. Zudem handelt es sich um ein bundesweit einzigartiges Vorhaben mit Modellcharakter. Durch die Herabstufung der Fulda zur „sonstigen Wasserstraße“ verlor die Stadtschleuse Kassel für die Großschifffahrt an Bedeutung. In Verbindung mit dem eingeschränkten Bauzustand hatte sich die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes entschlossen, das Bauwerk stillzulegen. Die Stadt übernahm die Schleuse vom Bund, der sich wiederum mit 50 % an den Baukosten des Ersatzneubaus beteiligte. Der städtische Eigenbetrieb KASSELWASSER wurde von der Stadt mit den originären Bauherrenaufgaben und der Projektleitung beauftragt.