Inros Lackner entstand im Jahr 2004 aus der Fusion der Inros Planungsgesellschaft mbH und der Prof. Dr. Lackner & Partner GmbH, deren Anfänge bis in das Jahr 1936 zurückreichen. Die historische Beziehung zu der Gründungszeit erfordert von uns nicht nur einen bewussten Umgang mit der Vergangenheit, sondern vor allem ein verantwortungsvolles Handeln jetzt und in Zukunft.
Von Beginn an war die Reputation auf dem Gebiet des Wasser- und Hafenbaus groß und dementsprechend gefragt die Planungsleistungen für die Bearbeitung von Marinebauten. Es handelte sich bei den Projekten in den Anfangsjahren vor allem um die statisch-konstruktive Bearbeitung von Marine-Großbauvorhaben. Den technischen Herausforderungen bei der Planung dieser Bauwerke stand deren Einsatz als Kriegsbauten gegenüber. So wurden auch Ingenieurleistungen für den U-Boot-Bunker Valentin in Bremen-Farge erbracht. Prof. Dr. Erich Lackner leitete die Leistungen der Planungsgemeinschaft vor Ort. Die Organisation und die Bauleitung oblag der Marineführung. In zwei Arbeitsgemeinschaften waren 50 Firmen mit der Bauausführung beschäftigt. Mehr als 10.000 Zwangsarbeiter wurden als Arbeitskräfte eingesetzt, mehr als 1.100 kamen dabei ums Leben oder überlebten schwer traumatisiert.
Im November 2015 wurde der „Denkort Bunker Valentin“ in Bremen-Farge eröffnet. Hier erfahren Besucher mehr über die Zeit des Bunkerbaus, über die Zwangsarbeit und die Bedingungen im Lager sowie über angetanes Leid und Tod. Eine Station der Ausstellung befasst sich mit der Vergangenheit von Prof. Dr. Lackner, speziell wird auf ein, in den 1980er Jahren, geführtes Radiointerview eingegangen. Es wird die fehlende Auseinandersetzung mit seiner eigenen Vergangenheit dargestellt, wobei er sich im Wesentlichen auf die technischen Leistungen beim Bunkerbau bezieht. Die kritische Reflektion in Bezug auf die eigene Rolle, die Opfer und das Leid wurden von Prof. Dr. Lackner nicht angesprochen. Für jemanden, der Prof. Dr. Lackner nicht mehr kennengelernt hat, erscheint diese fehlende oder nicht kommunizierte Auseinandersetzung nicht nachvollziehbar.
Das Geschehene während der Kriegszeit kann nicht mehr korrigiert werden. Angesichts des zugefügten Leids sind geleistete Ausgleichszahlungen sicherlich nur ein kleiner Baustein zur Wiedergutmachung. Mit dem Blick auf die Vergangenheit haben wir als Firma, wie auch als einzelne Personen, die Aufgabe und Pflicht im Hier und Jetzt und auch in Zukunft geschichtsbewusst und verantwortungsvoll zu handeln. Das Prinzip der Verantwortung gegenüber unseren Mitmenschen und der Gesellschaft gehört zwingend zu unserem Selbstverständnis. Das wesentliche Grundprinzip unserer Tätigkeiten ist die tolerante und achtungsvolle Zusammenarbeit mit Menschen unterschiedlicher kultureller und nationaler Herkunft, egal wo auf der Welt.