Das berufsbegleitende Aufbaustudium an der ForWind Academy macht die Teilnehmer fit für die Windenergie-Branche. Projektingenieur Tim Brunnert berichtet über seine Erfahrungen:
Herr Brunert, Sie absolvieren derzeit ein Aufbaustudium „Windenergietechnik und -management“ an der ForWind Academy, dem Zentrum für Windenergieforschung der Universitäten Oldenburg, Hannover und Bremen. Warum haben Sie sich für diese Weiterbildung entschieden?
Aus einem starken persönlichen Interesse an erneuerbaren Energien und den im Berufsalltag immer stärker aufkommenden Planungsanforderungen im Bereich Offshore-Windenergie ist es mir wichtig mein Fachwissen in dieser Thematik weiter zu vertiefen. Wichtig für den Entscheidungsprozess war auch die Unterstützung durch den Arbeitgeber. Die gezielte Schulung von Mitarbeitern neben der Projektarbeit ist essentiell, um sich für die fachgerechte und qualitativ hochwertige Bearbeitung von Projekten zu rüsten. Die Erweiterung des Know-hows vergleiche ich gerne mit der Landwirtschaft, wo der Bauer seine Felder düngt, um den Ertrag zu erhöhen. Neben der fachlichen Weiterqualifizierung bietet das Studium mir und damit natürlich auch dem Unternehmen zudem die Möglichkeit aktiv am „networking“ eines ständig wachsenden Industriezweigs teilzunehmen.
Was sind die inhaltlichen Schwerpunkte?
Die drei wesentlichen Bausteine des Studiums sind die Bereiche: 1. Fachwissen (Windenergietechnik, Planung und Finanzierung, Recht), 2. Schlüsselqualifikationen (Teamarbeit,Präsentationstechnik, Bewertung) und 3. Handlungskompetenz (Projektmanagement, Anwendung von Standardtools, Due Dilligence). Diese „Wissensblöcke“ werden direkt an einem Praxisbeispiel angewendet. In drei Teams zu je acht Studierenden dürfen wir mit Hilfe fachkundiger Unterstützung unseren ersten Offshore Windpark planen. Dabei müssen wir u.a. das vorhandene Windpotential berechnen, erforderliche Genehmigungen einholen, die Parkauslegung bestimmen, die Anlagenauswahl vornehmen und ein Finanzierungs- und Vermarktungskonzept entwickeln. Als erschwerte Randbedingung müssen wir dabei mit der Tatsache umgehen, dass uns nur ca. alle vier Wochen ein enges Zeitfenster von zwei bis vier Stunden zur Verfügung steht, um uns in der Gruppe abzustimmen. Den Rest der Zeit sind wir auf Telefonkonferenzen und Emails angewiesen. Hier finden die erlernten Projektmanagementtools die erste Anwendung.
Das Zusatzstudium fordert sehr viel Engagement von Ihnen. Wie lässt sich die tägliche Arbeit mit dem Lernen verbinden?
Das Studium ist berufsbegleitend und auch dementsprechend ausgelegt. Es gibt 12 Präsenzphasen, die sich vornehmlich auf Freitag und Samstag konzentrieren. Sicher erfordert die zusätzliche Arbeit ein erhöhtes Maß an Selbstdisziplin und so muss man sich in anderen Dingen einschränken. Viel versuche ich am Wochenende zu erledigen, und ansonsten hat man abends auch mal ein paar Stunden Zeit. Es macht ja schließlich Spaß und ist eine Investition in meine Zukunft. Bisher leidet die Projektarbeit im Büro jedenfalls nicht und wenn es einmal zu Überschneidungen kommt, habe ich die Unterstützung und das Verständnis der Geschäftsleitung. Man muss eben lernen Prioritäten zu setzen.