BIM-Schulungsmodelle
Mit der Reforminitiative „Effizientes Bauen im Bund“ werden schrittweise die digitalen Grundlagen für eine Optimierung der gesamten Wertschöpfungskette des Bauens gelegt.
Eines der Großprojekte dieser Reforminitiative ist die flächendeckende Einführung des Building Information Modeling (BIM) für Bundesbauten. Mit der Reforminitiative „Effizientes Bauen im Bund“ werden schrittweise die digitalen Grundlagen für eine Optimierung der gesamten Wertschöpfungskette des Bauens gelegt. Eines der Großprojekte dieser Reforminitiative ist die flächendeckende Einführung des Building Information Modeling (BIM) für Bundesbauten. Ziel ist es, in einem mehrstufigen Prozess die Projektvorbereitung, die Bauplanung und die Bauausführung, später auch den Gebäudebetrieb mit einer gemeinsamen digitalen modellbasierten Datenbasis zu verfolgen (Masterplan BIM für Bundesbauten). Inros Lackner unterstützt diesen Prozess mit umfangreichen BIM-Erfahrungen. Die Digitalisierung der Planungsprozesse ist ein Schwerpunkt im Unternehmen. Die verpflichtende Nutzung von BIM bei Infrastrukturprojekten des Bundes wurden von Beginn an begleitet und auch in den anderen Fachbereichen BIM-Strukturen etabliert, die zunehmend erweitert werden. 2023 soll BIM auch für Hochbauten des Bundes bindend eingesetzt werden für eine verbesserte Zusammenarbeit und eine erhöhte Kosten- und Terminverlässlichkeit.
Begleitung von Anwenderschulungen
Basierend auf dem „Masterplan BIM für Bundesbauten“ wird die BIM-Methodik mit einer mehrstufigen Strategie eingeführt. Dazu gehören Anwenderschulungen für die Mitarbeitenden der Bundesbaubehörden. Als Praxispartner der ARGE Triple B war Inros Lackner für die Entwicklung eines Schulungsmodells verantwortlich. Lernziel ist es, den Teilnehmern das modellbasierte und kooperative Arbeiten mit einem softwareneutralen Datenaustausch und die Nutzung von BIM im Rahmen der Bauausführung zu vermitteln.
Aufbau Schulungsmodell
Die Basis für das Modell ist ein 3-stöckiges Bürogebäude mit einem nicht rechtwinkligen Grundriss ohne Unterkellerung. Das fachübergreifende Koordinationsmodell setzt sich zusammen aus den Modellen der Objektplanung (Revit, Allplan, ArchiCAD), der Tragwerksplanung (Allplan) und den Modellen der Haustechnik für Heizung, Lüftung, Sanitär (alle Plancal Nova) sowie für Elektro (DDScad).
Vereinfachung und Detaillierungsgrad
Für einen optimalen Schulungserfolg wurde das Modell im Vergleich zur konkreten Planung vereinfacht. In diesem Schritt wurden die technischen Anlagen auf einen Teilbereich des Grundrisses konzentriert. Die tragenden Bauteile der Objektplanungs-Modelle wurden untereinander und mit den Bauteilen des Modells Tragwerksplanung identisch angelegt. In fünf aufeinanderfolgenden gleichförmigen Büroräumen wurde der Detaillierungsgrad von LOD 100 zu LOD 500 erhöht. Somit ist es möglich, virtuell durch die Räume zu gehen und anhand der geometrischen Darstellung und der hinterlegten Attribute die Unterschiede der Entwicklungs-Level zu erfahren. Die Bauteile wurden beispielhaft belegt mit Informationen zu den Materialeigenschaften, zur Montagereihenfolge, zu den Montagezeiten (z.B. in m3/h), zum Herstellungsstatus, zu den Kosten und zum Abnahmestatus.
Dadurch ist es möglich, die Zusammenhänge in Bezug auf die Terminplanung, die Baufortschrittskontrolle, die Qualitätsprüfung sowie das Abnahme- und Mängelmanagement zu demonstrieren. Aus Einzelbauteilen konnten Pläne abgeleitet werden. In einem separaten Szenario wurden zu Schulungszwecken bewusst Kollisionen erzeugt, um diese im Rahmen einer automatisierten Prüfung zu erkennen. Die Kommunikation und Dokumentation im Rahmen der Erstellung der Modelle erfolgte mithilfe eines Issue-basierten Common Data Environment (CDE) mit direkter Verlinkung in die jeweiligen Autorenprogramme.
- Gemeinsam Veränderungen anstoßen
Marcus Fourmont, Bereichsleiter Komplexe Gebäudeplanung
Die Integration von BIM kann die langfristige Effizienz und Qualität von Projekten steigern, wenn kompatible Software und Technologien sowie einheitliche Datenstandards umgesetzt werden. Nur so können die verschiedenen Informationen zur Planung, Materialnutzung und Ausführung konsistent genutzt werden. Das erfordert ein umfangreiches Wissen und qualifizierte Fachkräfte.