Neubau mit Visionen
Inros Lackner ist für die Generalplanung, die Bauüberwachung und die Außenanlagen des Gebäudes verantwortlich. Unterstützt wird das Projekt vom Wirtschaftsministerium und der Landeshauptstadt Schwerin, die als Projektpartner das Wachstum des wichtigen Technologie- und Gewerbestandortes begleiten.
Effiziente Modulbauweise
Ein besonderes Merkmal des Neubaus ist die Staffelgeschoss-Bauweise aus vier Einzelmodulen. Die baugleichen Module werden jeweils über Treppenhäuser verbunden. In dem Neubau gibt es 1.500 m2 Produktions- und 1.700 m2 Büroflächen. Die Skelettbauweise ermöglicht eine flexible Nutzung der Produktionsflächen zwischen 55 m2 und 130 m2. Diese sind ausgestattet mit Licht- und Starkstrom, Druckluft und Abluft. Für die Stromversorgung steht ein eigener 630-kVA-Trafo zur Verfügung. Auch die Größe der Büroflächen kann individuell von kleinen bis hin zu großen Räumen an die Bedürfnisse der Mieter angepasst werden. Dadurch wird eine flexible Nutzung für Start-ups möglich, die Sicherheit mit geringen Kosten für den Anfang und Raum für Wachstum durch eine individuelle Anpassung der gemieteten Räumlichkeiten bietet. Ein Highlight stellt der 200 m2 große Konferenzraum dar, der die mittleren Module überspannt und den Gästen neben moderner Technik auch einen traumhaften Blick auf den Ostorfer See bietet.
Baukonstruktion
Der Neubau wird als Stahlbetonbau errichtet. Massive Erschließungskerne steifen die Gesamtstruktur aus. Dabei kommen vorgefertigte Elemente für Decken, Außenwände, Stützen und Unterzüge aus Stahlbeton, Ortbeton und Fassadenplatten aus Aluminium zum Einsatz. Formen und Materialien wurden im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Energieeffizienz gewählt. So kommen Stahlbeton und Aluminium zum Einsatz, die sich durch eine lange Lebens- und Nutzungsdauer auszeichnen und den Wartungsaufwand reduzieren.
Energieeffiziente Planung
Besonderer Wert wurde darauf gelegt, dass die gesetzlichen Energiestandards übertroffen wurden, sowie darauf, dass das baustoffreine Recycling im gesamten Lebenszyklus möglich ist. Die hochwärmegedämmte Hülle mit optimalen Verglasungsanteilen und Sonnenschutzeinrichtungen sowie eine intelligente, energiesparende Beleuchtung ermöglichen es, den Haustechnikanteil auf ein notwendiges Maß zu reduzieren. Dazu trägt auch die anliegende Fernwärme mit optimalem Primärenergiefaktor bei. Fensterlüftungselemente fördern die Nachtauskühlung und verbessern die Gesamtenergiebilanz des Gebäudes. Vorgerüstete Photovoltaikeinrichtungen ermöglichen die Nutzung regenerativ erzeugter Energie. Alle Maßnahmen werden in einem umfassenden Energiekonzept verifiziert.
- Begleitung der Rückbauplanung
Anke Himmelreich, Projektingenieurin
Wir haben die Baufeldfreimachung bis zur Entwurfsplanung begleitet. Die Planungen umfassten den Rückbau eines mehrgeschossigen Unterkunfts- und Bürogebäudes sowie einer Garage, die beide in den 1970er-Jahren errichtet wurden. Im Rahmen der Bestandserfassung und der Schadstofferkundungen wurden multiple Schadstoffbelastungen festgestellt. Aus diesem Grund haben wir die Aspekte des arbeitsschutzkonformen Schadstoffrückbaus in die Planung integriert ebenso wie die Abbruchstatik und die erforderliche Baustellenlogistik. Weitere Aufgaben bestanden in der detaillierten Planung der Entsorgungswege für die diversen, auch schadstoffbelasteten Rückbauabfälle sowie in der Gestaltung der Medientrennung und Prüfung naturschutzfachlicher
- Erschließungs- und Infrastrukturplanung
Jana Schubert, Projektleiterin
Im Rahmen der Generalplanung haben wir in Schwerin umfangreiche Planungen in den Leistungsphasen 1 bis 7 für die Objekte Verkehrsanlagen und Ingenieurbauwerke umgesetzt. Dazu gehören Erschließungen im unterirdischen Bauraum für Entwässerungssysteme, Trinkwasser- und Fernwärmeversorgung und für elektrotechnische Anlagen sowie Änderungen an vorhandenen Systemen. In diesem Prozess haben wir uns eng mit den Trägern öffentlicher Belange, z. B. mit Versorgungsunternehmen und mit der Feuerwehr abgestimmt und deren Anforderungen in die Planung integriert. Besondere Randbedingungen stellten die natürliche Geländesituation mit einem Höhenversprung von bis zu 4 m von West nach Ost dar und das durch den Auftraggeber geforderte Bodenmanagement mit der Wiederverwendung der Aushubmassen und einer ressourcenschonenden Entsorgung. Diese Planungen erfolgten gemeinsam mit dem Büro GIG-Gesellschaft für Ingenieurgeologie mbH. Derzeit befinden wir uns in der Bauausführung und es ist spannend zu verfolgen, wie die Gedanken der Planung in der baulichen Umsetzung Gestalt annehmen.