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Wasserwelten – planen am und im Wasser

Wasserwelten – planen am und im Wasser
Kick Off

Kick Off

„Der Mensch wird niemals ins Meer zurückkehren. Dafür ist er biologisch nicht geeignet. Aber er wird hier Lösungen finden für viele Probleme auf der Erde.“ – Diese visionären Worte stammen von Jacques Rougerie, einem Architekten, der sich seit Jahrzehnten mit den faszinierenden Möglichkeiten des Lebens und Bauens am und im Wasser auseinandersetzt. Sie bieten einen Ausgangspunkt für ein Thema, das in Zeiten des Klimawandels und steigender Meeresspiegel zunehmend an Bedeutung gewinnt: das verantwortungsvolle Planen am Wasser.

750 l

werden für die Herstellung von 1 kg Papier benötigt.

Nur 0,03 %

des weltweiten Wasservorkommens sind als Trinkwasser nutzbar.

748 MIO.

Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.

70 %

der Erdoberfläche sind mit Wasser bedeckt.

Lebensräume gestalten und schützen
Planen am und im Wasser

Lebensräume gestalten und schützen

Wasser, eine der wertvollsten Ressourcen der Erde, erfordert einen verantwortungsvollen Umgang. Die zunehmenden klimatischen Veränderungen und die intensive Nutzung der Gewässer stellen in Kombination mit hohen Umweltstandards anspruchsvolle Aufgaben an uns Ingenieure. Dabei geht es nicht nur um technische Herausforderungen, sondern auch darum, das Leben von Menschen direkt zu beeinflussen und ihre Umwelt zu schützen. Welche Besonderheiten machen das Bauen am Wasser so anspruchsvoll?

Planungen für den Hochwasserschutz
Modernisierung eines Hochwasserrückhaltebeckens

Planungen für den Hochwasserschutz

Die Erinnerungen an das Jahrhunderthochwasser in Thüringen sind präsent, ebenso wie der Schutz der Bevölkerung vor neuen Hochwassergefahren. Aktuell wird das Hochwasserrückhaltebecken Straußfurt modernisiert. Seit der Inbetriebnahme im Jahr 1961 spielt das Bauwerk eine entscheidende Rolle im Hochwassermanagement der Einzugsgebiete von Gera und Unstrut in Thüringen.

 

Landstromversorgung für den Hafen Aarhus
Nachhaltige Hafenentwicklung mit Zukunftsaussichten

Landstromversorgung für den Hafen Aarhus

Der Hafen von Aarhus hat sich das Ziel gesetzt, CO₂-Emissionen signifikant zu reduzieren und eine nachhaltige Energieversorgung für anlegende Schiffe zu schaffen. Dazu wird am bestehenden Containerterminal eine moderne Landstromversorgung etabliert. Die Inros Lackner SE begleitet das Projekt als Planer und Berater, um den Hafen zukunftssicher und umweltfreundlich zu gestalten. Das Vorhaben wird in zwei Phasen realisiert, wobei der Fokus auf der Einhaltung internationaler Standards und maximaler Flexibilität liegt.

Wesentliche Fakten und Anforderungen

  • Schutz des Menschen hat oberste Priorität: Das bedeutet, sichere Strukturen zu schaffen, die vor Hochwasser, Überschwemmungen und Erosion schützen.
  • Gesunde Lebensbedingungen sichern: Wasserqualität, Hygiene und Zugänglichkeit müssen erhalten werden. Eine nachhaltige Gestaltung schafft Lebensräume, die Wohlbefinden und Erholung fördern.
  • Weiche Böden und Instabilität: Wasserbaustellen auf instabilen, sedimentären Böden erfordern spezielle Gründungsmethoden wie Pfahlgründungen und Baugrundverstärkungen.
  • Grundwassermanagement: Hohe Grundwasserstände erfordern aufwendige Entwässerungstechniken, um Baugruben sicher und trocken zu halten.
  • Strömungs- und Welleneinwirkungen: Bauwerke im Wasser müssen Strömungen, Wellen und Gezeiten standhalten, damit ihre Stabilität und Langlebigkeit gewährleistet ist.
  • Erosion und Sedimentation: Wasserbewegungen verursachen Erosion und Ablagerungen, die Uferbauten gefährden. Schutzmaßnahmen wie Buhnen, Wellenbrecher oder Uferbefestigungen sind notwendig.
  • Hohe Umweltstandards: Wasserbauprojekte erfordern strenge Maßnahmen zum Schutz von Ökosystemen, Wasserqualität und Landschaft.
  • Schutz von Flora und Fauna: Bauaktivitäten können empfindliche Lebensräume stören. Maßnahmen zur Vermeidung oder Kompensation von Umweltschäden sind integraler Bestandteil der Planungsprozesse.
  • Zugang und Transport: Die Logistik ist bei Wasserbauprojekten, insbesondere offshore oder in abgelegenen Küstenregionen, oft kompliziert.
  • Witterungsabhängigkeit: Stürme und hohe Wellen können Abläufe verzögern und erfordern flexible Zeitpläne sowie robuste Schutzmaßnahmen.
  • Arbeiten unter erschwerten Bedingungen: Die Arbeit auf Wasserbaustellen ist oft gefährlicher als an Land. Sicherheitsvorkehrungen müssen verstärkt werden, um das Wohl der Arbeitenden bei Tauchgängen, auf schwimmenden Plattformen oder in der Nähe von Wasserströmungen zu gewährleisten.
  • Ökobilanz: Im nachhaltigen Bauen liegt der Fokus auf der langen Lebensdauer der Bauwerke am und im Wasser. Entscheidend sind die Dauerhaftigkeit der Baustoffe und ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Umweltbedingungen über mindestens 50 Jahre. Lebenszykluskosten (LCC) und Lebenszyklusanalyse (LCA) sind zentrale Bewertungsinstrumente und Grundlage für die Zertifizierung nachhaltiger Bauwerke.
  • Höhere Baukosten: Die technischen Anforderungen, der Einsatz spezieller Ausrüstungen und die notwendigen Schutzmaßnahmen führen häufig zu höheren Baukosten. Eine sorgfältige Kosten-Nutzen-Analyse und langfristige Planung sind daher unerlässlich.
  • Dauerhafte Überwachung: Wasserbauwerke erfordern eine kontinuierliche Überwachung und regelmäßige Wartung, damit ihre Funktionalität und Sicherheit langfristig gewährleistet ist. Wichtige Aspekte sind Korrosion, Sedimentation und mechanischer Verschleiß.
Küstenschutz in Tunesien
Stabilisierung durch Erosionsschutz

Küstenschutz in Tunesien

Die 1.100 Kilometer lange Mittelmeerküste Tunesiens ist durch Erosion und den steigenden Meeresspiegel bedroht – eine ernsthafte Gefahr für die Küstengemeinden, die 90 Prozent der nationalen Wirtschaft ausmachen. Seit 2013 setzt Tunesien gezielt Küstenschutzmaßnahmen um. Sie sind Teil eines umfassenden Programms zur langfristigen Stabilisierung der Küste, das Tunesien mit Unterstützung der KfW umsetzt. Bislang wurden rund 30 Kilometer Küstenlinie durch den Bau von Unterwasserbrechern geschützt und wiederhergestellt. Inros Lackner begleitet die technische Umsetzung und unterstützt den Aufbau einer spezialisierten Abteilung für Küstenschutz.

Küstenschutz auf Helgoland
Deichverstärkungen auf der Hochseeinsel

Küstenschutz auf Helgoland

Der Küstenschutz im Nordosten der Insel Helgoland wird an den steigenden Meeresspiegel und den Bemessungsseegang angepasst. Die Deiche wurden in den Jahren 1952 bis 1955 gebaut. Sie wurden bereits durch die schwere Sturmflut 1962 beschädigt und anschließend wieder instandgesetzt. Nun werden sie für einen zeitgemäßen Hochwasserschutz verstärkt.

Hochwasserschutz Beira in Mosambik
Optimierung der städtischen Entwässerungsinfrastruktur

Hochwasserschutz Beira in Mosambik

Der Klimawandel stellt Häfen und Küstenstädte vor große Herausforderungen. Mosambik, insbesondere Beira, ist von steigenden Meeresspiegeln, Stürmen und Überschwemmungen betroffen. Phase I des Projekts konzentriert sich auf die Optimierung der Entwässerung durch den Bau einer Hochwasserschutzbarriere am Fischereihafen und die Verbesserung der Abflusskapazität des Rio Chiveve, um das Überschwemmungsrisiko zu verringern. Phase II umfasst die Entwicklung eines grünen Landschaftsparks im Flussbecken. Inros Lackner spielt eine wichtige Rolle bei der Umsetzung der Hochwasserschutzstrategie.

Hochwasserschutz Bayern
Hydraulische 2D-Berechnungen für Abflussszenarien

Hochwasserschutz Bayern

Der Ortsteil Wernberg des Marktes Wernberg-Köblitz ist stark hochwassergefährdet. Bei einem HQ100-Ereignis würden rund 27 Hektar bebaute Flächen überflutet. Um die Ortslage wirksam vor Hochwasser abzusichern, wurden entsprechende Hochwasserschutzmaßnahmen geplant, die das Vorland unter Berücksichtigung natürlicher Gegebenheiten und öffentlicher Zugänglichkeit aufwerten.

„Ohne den konsequenten Schutz unserer Küsten setzen wir nicht nur wertvolle Lebensräume aufs Spiel, sondern auch die Zukunft der kommenden Generationen.”

Hans-Joachim Schellnhuber Deutscher Klimaforscher
Hilfe für Schulkinder
Sanitärbauprojekt an der Pouthiprek Primary School in Kambodscha

Hilfe für Schulkinder

Der Verein Inros Lackner hilft e. V. engagiert sich seit 2020 in humanitären Projekten und setzt sich aktiv für die Verbesserung der Lebensbedingungen in benachteiligten Regionen ein. In diesem Jahr konnte ein besonderes Projekt erfolgreich abgeschlossen werden: der Bau einer neuen Sanitäranlage für die Pouthiprek Primary School in Kambodscha.

Entsalzungsanlagen in Australien
Wegweisende Ingenieurlösungen

Entsalzungsanlagen in Australien

Die Planung und Umsetzung moderner Entsalzungsanlagen erfordert innovative Ansätze, um die Effizienz zu maximieren und gleichzeitig die Umweltauswirkungen zu minimieren. Im Rahmen von zwei Projekten, die von Aurecon Australasia Pty Ltd beauftragt wurden, entstanden wegweisende Ingenieurlösungen.

West End Fährterminal Tortola
Neubau auf den British Virgin Islands

West End Fährterminal Tortola

Der West End Fährterminal wurde durch zwei Hurrikans (2011, 2017) zerstört. Inros Lackner ist für die Planung und Bauüberwachung des ca. 4.000 m2 großen Anlegers verantwortlich. Tortola, die größte der Britischen Jungferninseln, ist ein beliebtes Reiseziel und ein wichtiger Knotenpunkt für den Bootsverkehr zwischen den Britischen und Amerikanischen Jungferninseln.

Strandpromenade Norden-Norddeich
Sensible Gestaltung an der Nordseeküste

Strandpromenade Norden-Norddeich

Der Strandbereich und eine geschützte Dünenlandschaft an der Nordseeküste im Landkreis Aurich in Ostfriesland werden erneuert und tourismusfördernd umgestaltet. Die Entwürfe für das Uferdeckwerk und die überflutbare Promenade müssen den örtlichen Wellen-, Strömungs- und Sturmflutbedingungen entsprechen. (©Visualisierung: WES)