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Bauwesen und Klimakrise – die Zeit läuft!

Bauwesen und Klimakrise – die Zeit läuft!
Nachhaltig handeln
Jeder Schritt zählt!

Nachhaltig handeln

Die ressourcenintensive Lebensweise unserer Gesellschaft hinterlässt Spuren. Der immense Ausstoß an Treibhausgasen, die Eingriffe in natürliche Lebensräume und die zunehmende Verschmutzung der Meere sind einige Stichworte zu konkreten Folgen des Klimawandels. Mit einem Anteil von etwa 50 Prozent an den globalen Treibhausgasemissionen trägt die Bauindustrie wesentlich zum globalen Klimawandel bei. Diese Entwicklung verlangt ein Umdenken in der Branche: Nachhaltigkeit beginnt im Kopf. Wichtig ist, sich persönlich für das Thema zu sensibilisieren, eigene Gewohnheiten zu hinterfragen und im Kleinen anzufangen, das eigene Denken und Handeln nachhaltiger zu gestalten. Jeder noch so kleine Schritt zählt.

+1,5°

14 % aller an Land lebenden Spezies sterben aus

70 %

weniger Emissionen sind möglich bis 2030

28. Juli

Earth Overshoot Day der nutzbaren Ressourcen 2023

Quelle: umweltbundesamt.de/daten/zahl-des-monats

Nachhaltige Schritte in Projekten

In Berlin-Dahlem, auf dem Gelände der Freien Universität Berlin, wurde im Auftrag der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin das neue Forschungsgebäude für Supramolekulare Funktionale Architekturen an Biogrenzflächen, das SupraFAB, errichtet. Auf einer Fläche von 3.600 m2 befinden sich interdisziplinär genutzte und hoch spezialisierte Labore, schwingungsarme und klimatisierte Messräume mit einer technisch äußerst anspruchsvollen Umgebung sowie Büro-, Besprechungs- und Aufenthaltsräume.

  • energetische Optimierung
  • ressourceneffizientes Tragwerk
  • Sicherung Stoffkreislauf durch Einsatz von Recyclingbeton
Forschungsgebäude der Freien Universität Berlin

Seit 1996 gibt es ein Kreislaufwirtschaftsgesetz in Deutschland, das die umweltverträgliche Bewirtschaftung von Abfällen fördern soll. Ein aktuelles Rückbauvorhaben zeigt, woran die Realisierung häufig scheitert. Das Gebäude der ehemaligen Fass-Salzerei im Rostocker Fischereihafen stammt aus den 1950er-Jahren. Der Hallenbau in Stahlbetonskelettbauweise mit zwei Kopfbauwerken in Ziegelbauweise hat eine Grundfläche von 5.040 m2 und besteht aus geschätzten 11.500 t mineralischer Bausubstanz. Es wird kontrolliert und selektiv zurückgebaut, damit möglichst große Mengen der Rückbaumaterialien einem Recycling zugeführt werden können. Dies wird durch Schadstoffbelastungen erschwert. Das Potenzial für die unbedenkliche Kreislaufführung von Rückbaumaterialien ist daher sehr gering.

  • kreislaufgerechtes Konstruieren und Bauen

 

Rückbau der Fass-Salzerei im Rostocker Fischereihafen

Mit dem neuen Flutpolder Axien Mauken würde die Überschwemmungsregion an der Elbe vor Hochwasser geschützt. Die Maßnahmen umfassen u.a. den Neubau mit Einlauf-, Verbindungs- und Auslaufbauwerk und die Errichtung neuer Polderdeiche im Hinterland. Die Variantenuntersuchung zeigt: Die massiven Wandkonstruktionen des Einlauf-, Verbindungs- und Auslaufbauwerks könnten mit Stützsteifen und dem Ziel geplant werden, das Bauteilvolumen zu reduzieren. Das würde die erforderliche Menge an Beton sowie Betonstahl deutlich reduzieren und im Ergebnis die Ökobilanz des Flutpolders verbessern. So ließen sich z. B. die CO2-Emissionen eines 8 m hohen Wandabschnittes um 36 Prozent (ca. 1000 kg CO2 -eq je Meter Wandlänge) senken.

  • Hochwasser-Resillienz
  • Ressourceneffiziente Tragwerke
Vergleich Stützwand-Konstruktion
Vergleich Stützwand-Konstruktion

Inros Lackner wurde von der Kranichschutz Deutschland GmbH mit der Tragwerksplanung beauftragt. Der Neubau wird als hochgedämmter Holzbau in einer ressourcenschonenden und ökologischen Bauweise mit einer selbstschützenden Lärchenholzverkleidung errichtet. Die Baumaterialien entsprechen einem hohen ökologischen Standard und sind recycelbar. Eine energetische Ausstattung mit Photovoltaikanlage und Batteriespeicher entspricht dem Ansatz einer möglichst autarken Versorgung. Zudem erhält der Neubau in Holzständerbauweise ein extensiv begrüntes Flachdach.

Abwägung für eine Holzkonstruktion

  • ökologischer, nachwachsender Baustoff
  • hohes Festigkeits-Gewicht-Verhältnis
  • hohe Elastizität, Feuchteregulierung
  • Wärmespeicherung, gute Dämmeigenschaften
  • regionale Hölzer für reduzierte CO2-Emissionen

 

Internationales Kranichzentrum Deutschland

Die wegen Schäden gesperrte Spreebrücke in Spremberg stellte für den Hochwasserabfluss aufgrund eines zu geringen Freibordes eine Engstelle im Verlauf der Spree dar. In der Vorplanung wurde eine zweifeldrige Fachwerkbrücke aus Aluminium als Vorzugsvariante herausgearbeitet. Hintergrund für diese Entscheidung waren vor allem die lange Nutzungsdauer und die geringen Unterhaltungskosten des Brückenbauwerks. Die massiven Unterbauten der Rad- und Fußwegbrücke wurden mithilfe von Bohrpfählen tief gegründet. Die als Einfeldträgerkette hergestellten Überbauten haben Stützweiten von 36,7 m und 20,6 m. Inros Lackner war für die Objekt- und Tragwerksplanung verantwortlich.

Abwägung für eine Aluminiumkonstruktion

  • geringes Gewicht und geringe Flächeninanspruchnahme bei Montage
  • lange Lebensdauer, geringe Unterhaltskosten
  • Recyclingfähigkeit
Spreebrücke Spremberg in Brandenburg

Nachhaltige Planungen

Für mich bedeutet das, neugierig bleiben.

Tim Brunert, Projektleiter

Für mich bedeutet das, neugierig bleiben.